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Sylvester-Strategie #3: Die 10 Gebote der Kreativität:
Wie dich die Muse täglich küsst und ein Leben lang bei dir bleibt

Warum sollte ich unter einer Schreibblockade leiden? Mein Vater hat doch auch nie unter einer Brummifahrer-Blockade gelitten. - Roger Simon
Gebot 1: Werde Schriftsteller
Das bist du, per Definition, wenn du regelmäßig Schrift stellst.
Auf dem geschriebenen Wort baut ALLES auf:
• Posts
• Artikel
• Gesetze
• Dokumente
• Video-Skripte
Am Anfang war das Wort.
2. Fechte mit den 4 Musketieren
⚔️ Tägliche Bewegung
Gegen den Kreativitäts-Killer Stress.
🌅 Fülle die erste Tageshälfte mit Macher-Aufgaben
Hier erschaffst du Neues. 2-4 Stunden Deep Work an der wichtigsten Tagesaufgabe gehört hier eingezäunt - und erledigt!
Wichtig: Verwaltungs-Kram und Social Media gehört für Kreative hinten angestellt.
Stündliche Deadlines sind der Tod der Kreativität.
Sie lassen die linke, analytische Gehirnhälfte dominieren.
Die rechte, kreative Gehirnhälfte will das große Ganze sehen - dafür braucht es Raum in eingezäunten Zeitblöcken von 90-120 Minuten.
Was mir Hilft?
Während der ersten 2 Stunden des Arbeits-Tages das Internet automatisiert blockieren mit FocusME.
🚶♂️ Sei ein Flaneur
Friedrich Nietzsche prägte den Begriff "Wander-Philosophie" und schrieb beim Gehen.
Einige seiner Werke sind bis heute nicht entziffert.
Beim langen Gang werden beide Gehirnhälften gleichmäßig durchblutet - kreative Denk-Impulse garantiert!
Ausnahme von der Regel?
Wenn Technik im Spiel ist: sie lenkt ab.
Deshalb die Regel: Kreativ-Flaneure sind technikfreie Spaziergänger!
🤝 Umgib dich mit Querulanten
Menschen, die deine Weltsicht auf den Kopf stellen.
Die dir frei Schnauze mitteilen, dass du dir die falschen Fragen stellst.
Ja-Sager sind der falsche Umgang für Kreative.
Dank unserer vernetzten Welt lauern die Nonkonformisten an jeder Ecke, um sich einen Spaß daraus zu machen, Autoritäten ein Schnippchen zu schlagen.
Der Unterschied: Kreative Rebellen helfen dir, bessere Fragen zu stellen. Punks sind einfach nur dagegen, um dagegen zu sein.
3. Höre auf, wenn es am schönsten ist
Verschiebe den Ideen-Fluss mittendrin auf morgen. Es wird sich bis dahin noch mehr stauen.
Der Zeigarnik-Effekt: Unser Gehirn hasst offene Schlaufen und tut alles, um sie zu schließen.
Umkehrschluss: Mehr bewusste Schlaufen = mehr zu schließende Schlaufen.
Lass diesen Effekt für dich arbeiten und höre mitten im Satz auf, zu schrei...
Die Ideen werden sprudeln.
4. Verwandle Frustration in Faszination
Jeder Kreative kennt das frustrierende Gefühl, einfach nicht weiterzukommen.
Die Wahrheit:
Frustration ist unser Freund
Sie ist Teil des kreativen Prozesses
Sie ist ein Zeichen für Ehrgeiz
Der Durchbruch lauert meist direkt um die Ecke
Die Lösung: Kanalisiere deine Wut in Textform und erschaffe etwas daraus.
Wie der junge Goethe mit seinem jungen Werther seinen Liebeskummer und Selbstmord-Gedanken therapierte.
Du musst es nicht publizieren, wirst jedoch weiser daraus hervorgehen.
5. Sei ein hungriger Künstler
Als der russische Autor Fjodor Dostojewski (als junger Mann) einer Splitter-Gruppe beiwohnte, die eine Verschwörung gegen den Zaren plante, wurde er deswegen zum Tode verurteilt.
Während das Erschießungs-Kommando die Waffen anlegte, kam kurzerhand der Befehl, das Urteil doch nicht zu vollstrecken: eine Macht-Demonstration des Zaren.
Dostojewski und seine Genossen bekamen den Trostpreis: Jahre des Arbeitslagers in Sibirien.
Der junge Fjodor dachte jeden Tag, es sei sein letzter.
Mit diesem Mindset im Rücken schrieb er seine Schriften.
Zurück aus Sibirien behielt er es sich bei: teilweise verspielte und versoff er seine gesamten Tantiemen, um dieses Gefühl von einst wieder herzustellen - und schreiben zu MÜSSEN.
Robert Greene nennt das die Death Ground-Strategy:
Die alten Chinesen verbrannten alle Brücken hinter sich;
gleiches Spiel bei den Römer: Sie verbrannten ihre Schiffe;
Napoleon manövrierte sich bewusst in ausweglose Situationen
Sink or swim.
Die Essenz: Woher soll die Motivation eines satten Menschen kommen, jagen zu gehen?
Du darfst deine Lebensziele nie komplett erreichen. Das hält dich länger am Leben.
6. Verbünde dich mit anderen Profis
Dein Territorium = Deine Hood
Wenn dein Kern-Bereich das Schreiben ist, dann schreib.
Wenn es Video-Bearbeitung ist, dann editiere täglich Videos.
Lass den Rest entsprechende Experten machen. Deine Zeit mit deinen stärksten Waffen zu verbringen, lässt dich deine Ergebnisse multiplizieren.
Schließe mit anderen Profis Allianzen - ansonsten endest du wie Napoleon in Waterloo.
7. Sei der Gejagte
Behalte im Hinterkopf: Es gibt 100.000 Menschen wie dich.
Davon sind einige:
jünger,
gebildeter
oder gutaussehender
Diese gesunde Paranoia hält dich langfristig hungrig.
8. Setze Systeme über Ziele
Ich schreibe nur, wenn mich die Inspiration trifft. Zum Glück trifft sie mich jeden Morgen pünktlich um neun Uhr.
Es gehört zum Alltag eines Schriftstellers, keine Lust zu haben - aber sobald du in die Tasten haust, sprudelt es!
Wenn du dich hinsetzt und Schrift stellst, wird Schrift noch mehr Schrift erzeugen; eine Idee jagt dann die nächste.
9. Nimm beides
Außergewöhnlich kreative Menschen bedienen gleichzeitig beide Spektren:
Sie sind...
introvertiert UND extrovertiert,
smart UND naiv,
kompetitiv UND kooperativ,
progressiv UND konservativ,
differenziert UND absolutistisch
Ein Kreativer bildet kein Universum, sondern ein Multiversum.
Beispiel Quentin Tarantino:
Hält bekannte Film-Rahmen ein (konservativ) + macht alles neu (progressiv)
Spielt wie ein Kind (naiv) + baut kreative Dialoge ein (smart)
Arbeitet mit anderen zusammen (kooperativ) im kompetitiven Film-Business
Extrovertierte Arbeit als introvertierter Typ
Der Preis: Kreative haben eine hypersensitive rechte Gehirnhälfte. Das macht sie außerordentlich schöpferisch.
Aber sie empfinden alle Gefühls-Regungen stärker.
Unter den Kreativen sind fast doppelt so viele manisch-depressiv wie unter den Nicht-Kreativen.
Der Drogen-Konsum ist, aufgrund der Gefühls-Flucht, exorbitant höher, als in der Restbevölkerung (siehe Musik-Industrie).
“Wasch mich, aber mach mich nicht nass” funktioniert nicht - du kaufst immer beide Seiten der Medaille. Das Beste, was du tun kannst, ist, wie in Punkt 4, deine Dämonen in kreative Bahnen zu lenken.
Nutze das Commitment, wie in Punkt 5 erklärt, und halte dein Wort. In erster Linie dir selbst gegenüber. Schreibst du dein Commitment auf, erhöht sich die Erfolgs-Aussicht um 57 %.
Erzählst du jemanden Relevantes von deiner aktuellen Operation, erhöhen sich deine Aussichten um weitere 77 %, da du nun ein Gesicht zu verlieren hast.
Mit diesen zwei einfachen Schritten hast du deine Erfolgs-Chancen mehr als verdoppelt!
Am besten, du verpflichtest dich in guten Zeiten, sodass du es ebenfalls einhältst, wenn du dich nicht danach fühlst.
10. Geistesblitze auf Kommando mit der MacGyver-Methode
Der kreativste Geheimagent der Fernseh-Geschichte, Angus MacGyver, kann aus gefühlt allem eine Bombe bauen - und sich mittels Büroklammer aus Gefängnis-Zellen befreien.
Der Schöpfer dieser Figur, Lee David Zlotoff, musste daher nicht minder kreativ sein.
Zlotoff setze sich pro geschriebener Folge ambitionierte Fristen.
Die Ideen sprudelten innerhalb dieser Fristen aber nicht am Schreibtisch, sondern zwischendrin.
Immer, wenn Zlotoff nicht weiter kam, fuhr er nach Hause, um zu duschen oder ging spazieren.
Verantwortlich dafür ist das Default-Mode-Network, das dann für Geistesblitze sorgt, wenn wir es am wenigstens erwarten: in völliger De-Konzentration und Ruhe.
Dazu muss das Gehirn zuvor mit Inhalten gefüttert werden, welche beim Verdauungs-Prozess als Nebenprodukt den Aha-Moment ausspuckt.
Schritt für Schritt zum MacGyver:
1. Problem-Identifizierung Schreibe dein Problem so detailliert und zusammenhanglos wie möglich auf (Bullet-Points).
2. Inkubations-Phase Trete zurück, um das ganze Bild zu sehen.
Zeitlicher Abstand ist der Schlüssel:
Anfänger: 2-3 Tage
Fortgeschrittene: 2-3 Stunden
Gehe in dieser Zeit einer schöpferischen Tätigkeit nach, die nichts mit deiner Arbeit zu tun hat:
Die Klassiker:
Malen
Basteln
Kochen
Aufräumen
oder Gärtnern
Achtung: Alles mit Bildschirmen ist ein Inkubations-Killer!
3. Schreibe dich zum MacGyver Egal was du schreibst - Hauptsache du schreibst!
"Ich weiß nicht, worüber ich schreiben soll, also schreibe ich diesen Satz" wird automatisch mehr sinnvolle Sätze kreieren lassen.
Das ist deine Büroklammer.
Die Muse küsst nicht die Wartenden, sondern die Handelnden.
Setze diese 10 Gebote an passender Stelle um, und sie wird dich nie wieder verlassen.
PS: Wenn dich die Muse dazu treibt,
dein eigenes Buch zu schreiben
und veröffentlicht sehen zu wollen…
⤵️
Musen-erprobt 👆